Rizinusöl

Rizinusöl in Flasche mit Rizinusfrüchten

 

  • Basisöl
  • INCI: Ricinus Communis Seed Oil
  • Komedogenitätsgrad: 1
  • Zusammensetzung: Rizinolsäure (bis ca. 80 %), Ölsäure (bis ca. 8 %), Linolsäure (bis ca. 5 %), Stearinsäure (bis ca. 2 %) und Palmitinsäure (bis ca. 1 %).
  • Iodzahl: 140 – 150.
  • Kosmetische Verwendung: Alle Hauttypen; Haarpflege; Pflege von Wimpern und Augenbrauen.
  • Haltbarkeit: Ca. 6 – 8 Monate.

 

Stammpflanze

Rizinus, auch Wunderbaum genannt, gehört zur familie der Wolfsmilchgewächse (Euphorbiaceae) und erreicht eine Wuchshöhe von 1 bis 2 m in den gemäßigten Zonen und bis zu 13 m in den Tropen. Der Stängel der Pflanze ist oft stark verzweigt und hat eine grünliche bis rötliche Farbe. Die dunkelgrünen, wechselständig angeordneten Laubblätter sind 5 bis 11-lappig und am Blattrand gezähnt. Die Blütezeit von Rizinus erstreckt sich von August bis Oktober. Die grün-gelblichen männlichen Blüten stehen büschelig gehäuft unter den endständigen, grün-rötlichen weiblichen Blüten. Die Früchte sind bräunlich, bis 2,5 cm dick und gestachelt. Im Gegensatz zu  heute verfügbaren Kulturformen werfen Wildformen des Wunderbaumes bei Reife der Schließfrüchte die Samen aus. Jede Frucht enthält drei ovale, rötlich-braune bis graue, marmorierte Samen, die etwa Bohnengröße erreichen.

Rizinuspflanze

Gewinnung von Rizinusöl

Das dickflüssige, sirupartige, fast transparente Rizinusöl wird aus den Samen des Rizinus gewonnen. Das hochwertigste Öl wird mit dem Verfahren der Kaltpressung gewonnen. Um sicherzustellen, dass das giftige Ricin im Presskuchen zurückbleibt, wird das primär gewonnene Öl entschleimt, die Säure entfernt und mit Wasserdampf behandelt. Somit wird das toxische Ricin vollständig entfernt.

Kosmetische Verwendung von Rizinusöl

Rizinusöl ist sehr hautfreundlich, besitzt ein sehr gutes Eindringvermögen und hat aufweichende Fähigkeiten. Als Begleitöl in Körperölen pflegt es trockene, rissiger und spröde Haut. Pur angewandt, legt es einen Schutzfilm gegen Wasser und Schadstoffe auf die Haut.

Auch für schöne lange dichte Wimpern und Augenbrauen kann Rizinusöl eine Hilfe sein. Das hautfreundliche Öl schadet gerade der empfindlichen Augenpartie nicht (dennoch ist es ratsam das Öl an einer anderen Hautstelle vorher zu testen) und hat sehr gute Pflegeeigenschaften. Wimpern und Augenbrauen werden mit Feuchtigkeit versorgt, was sie geschmeidig macht und weniger brechen lässt.

Rizinusöl in Flasche mit Rizinusfrüchten

Vorteile von Amaranthöl für die Haut

  • für alle Hauttypen geeignet
  • schützt gereizte und trockene Haut
  • pflegt rissige, trockene Haut
  • geeignet für die empfindlichen Augenpartie
  • gutes Eindringvermögen in die Haut

Innerliche Anwendung von Rizinusöl

Rizinusöl wird sterilisiert häufig für ölhaltige Augentropfen verwendet, muss dafür allerdings die Anforderung von Parenteralia erfüllen. Die öligen Lösungen haben durch ihre höhere Viskosität den Vorteil, dass die Wirkstofflösung nach dem Eintragen ins Auge nicht rasant abfließt. Ein Nachteil jedoch ist die vorrübergehende Sichttrübung.

In der Volksmedizin wird dem Rizinusöl heilende Wirkung wie das Lockern von versteiften Arthritisgelenken, Erhöhung der Funktion gestauter Lymphdrüsen, Stärkung des Immunsystems, Wirkung gegen Herpeserkrankungen und Linderung von Brustentzündungen nachgesagt.

Rizinusöl wird auch seit dem Mittelalter als Abführmittel verwendet. Wie auch andere Öle, bewirkt es die Leerung der Gallenblase und dadurch zu verstärkten Kontraktionen des Dünndarms. Die Wirksamkeit ist bei Insuffizienz der physiologischen Fettverdauung nicht vorhanden. Je nach Dosis tritt die Wirkung in 2-8 Stunden ein.

Völlig unbedenklich ist Rizinusöl als Abführmittel nicht. Höhere Dosen können Übelkeit und Magenreizungen, Erbrechen, starken Durchfall und Koliken verursachen. Vereinzelt sind auch allergische Hautreaktionen bekannt. Während der Schwangerschaft wird von einer Anwendung abgeraten, da höhere Dosen Wehen auslösen können.

Rizinusöl kaufen – worauf sollte man achten?

Generell kann Rizinusöls auf drei verschiedene Arten gewonnen werden. Jede davon weist eine andere Qualität auf. Daher  sollte man beim Kauf von Rizinusöl auf die eigentliche Herstellung achten. Zum einen gibt es die Kaltpressung und die Heißpressung. Zum anderen kann auch eine Extraktion des Öls aus einem Presskuchen vorgenommen werden.

 

Das hochwertigste Öl wird aus einer Kaltpressung gewonnen wird. Beim Verfahren des Kaltpressens werden die Samen nicht erhitzt, sondern nur mechanisch bearbeitet. Im Gegensatz zur Heißpressung ist diese Art der Herstellung aufwendiger und nicht so ergiebig.

Ertragreicher ist hingegen die Heißpressung. Denn hier werden die Samen zuerst erhitzt und anschließend mit speziellen Schneckenpressen ausgepresst. Da durch die hohe Temperatur aber wertvolle Inhaltsstoffe und Vitamine zerstört werden, solltest man auf ein heißgepresstes Öl verzichten.

 

Das hochwertigste Rizinusöl erhältst du in Bio-Qualität. Allerdings hat diese Qualität auch ihren Preis. Bei Bio-Rizinusölen ist einerseits garantiert, dass das Öl mit dem Verfahren der Kaltpressung hergestellt wurde. Andererseits wird eine organischen Gewinnung garantiert, bei der auf gesundheitsgefährdende Stoffe komplett verzichtet wird. Das bedeutet, dass die Pflanzen nicht mit Pestiziden und anderen bedenklichen Substanzen behandelt werden.

Quellen
Quellen: Krist, Sabine (2013): Lexikon der Pflanzlichen Öle und Fett. Wien: Springer Verlag. | Braunschweig, R. (2020): Pflanzenöle - über 50 starke Helfer für Genuss und Hautpflege. Wiggensbach: Stadelmann Verlag.

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