Rizinusöl wird sterilisiert häufig für ölhaltige Augentropfen verwendet, muss dafür allerdings die Anforderung von Parenteralia erfüllen. Die öligen Lösungen haben durch ihre höhere Viskosität den Vorteil, dass die Wirkstofflösung nach dem Eintragen ins Auge nicht rasant abfließt. Ein Nachteil jedoch ist die vorrübergehende Sichttrübung.
In der Volksmedizin wird dem Rizinusöl heilende Wirkung wie das Lockern von versteiften Arthritisgelenken, Erhöhung der Funktion gestauter Lymphdrüsen, Stärkung des Immunsystems, Wirkung gegen Herpeserkrankungen und Linderung von Brustentzündungen nachgesagt.
Rizinusöl wird auch seit dem Mittelalter als Abführmittel verwendet. Wie auch andere Öle, bewirkt es die Leerung der Gallenblase und dadurch zu verstärkten Kontraktionen des Dünndarms. Die Wirksamkeit ist bei Insuffizienz der physiologischen Fettverdauung nicht vorhanden. Je nach Dosis tritt die Wirkung in 2-8 Stunden ein.
Völlig unbedenklich ist Rizinusöl als Abführmittel nicht. Höhere Dosen können Übelkeit und Magenreizungen, Erbrechen, starken Durchfall und Koliken verursachen. Vereinzelt sind auch allergische Hautreaktionen bekannt. Während der Schwangerschaft wird von einer Anwendung abgeraten, da höhere Dosen Wehen auslösen können.